Mal Klartext zum Streik des GDL und den Angriffen von Politik, Wirtschaft, allgemeiner Presse und den verräterischen Gewerkschaftsbossen von EVN und DGB!
Die Bahn ist im Würgegriff der Monopole von Opel, VW, Deutsche Bank, BASF, Siemens, BDI, Bild usw.
Diejenigen, die das E- Auto als Lösung der Verkehrs- Und Umweltprobleme auf den Thron heben,.....
Diejenigen, die sich für 2 Jahre Home- Office dickste Corona- Prämien ausgezahlt haben, während Bahnarbeiter draußen den Schienenverkehr aufrecht erhalten haben,....
Diejenigen, die sich seit Jahrzehnten an der Verramschung und Verwahrlosung des Schienennetzes die Taschen vollstopften,...
Diejenigen, die von Verkehrswende reden, aber eine Bahnlinie zu einem Werksanschluss lahm legen,...
Genau die werfen jetzt der GDL Spaltung und unsolidarisches Verhalten vor.
Der Unternehmer der Autoindustrie braucht den schnellen Gewinn, braucht den schnellen Verschleiß, alle paar Jahre bis hin zur Infrastruktur, muss alles erneuert werden. das sichert ein beständiges Verdienen an der Massenware Auto.
Die einst staatliche Bahn hatte den Nachteil, dass sie zu nachhaltig und stabil für den Kapitalismus war.
An der Bahn ist alles von jahrzehntelanger Lebensdauer, außer natürlich Sollbruchstellen, die auch den Herstellern der Waggons eine beständige Einnahmequelle sichern.
Der Abstieg der Bahn begann bereits mit Aufkommen der Autoindustrie. Bezahlen mussten diesen Weg immer die Eisenbahner mit schlechteren Arbeitsbedingungen.
Die Privatisierung 1994 war der Beginn des Ausverkaufs der Bahn. Seit Gründung der DB-AG wurden tausende Strecken still gelegt, über die Hälfte aller Weichen herausgerissen, ganze Regionen abgehängt, tausende Anschlüsse im Güterverkehr gekappt, die Eisenbahninfrastruktur sowie die qualitativ hochwertigen Eisenbahnerwohnungen an Immobilienhaie verramscht.
Die restliche Infrastruktur wurde dagegen stärker belastet und auf Verschleiß gefahren, trotz Milliardenzuschüssen von Bund und Ländern. Die Zerschlagung ist über die Jahrezehnte immer weiter fortgeschritten und sie mussten auch behutsam vorgehen, denn das Eisenbahnerpersonal war sich damals seiner gesellschaftlichen Aufgabe und seines Einflusses noch bewusst.
Die Aufteilung in 4 Geschäftsbereiche war das Einfallstor für private Unternehmen auf öffentlichem Netz. Das machte auch die reibungslos funktionierenden Abläufe kaputt und brachte deren Auflösung mit sich. Immer größer wurde die Anzahl individueller Regelungen, die Bürokratie schwoll an wie ein Atompilz.
Heute ist die Bahn eine Trümmerlandschaft eines einmal funktionierenden Staatsunternehmens und diese Unternehmensgrenzen verhindern auch einen gemeinsamen Kampf und befeuern die Aufspaltung in 2 Gewerkschaften, der EVN und der GDL. So hat die Privatisierung der Bahn also erst die Voraussetzung für das geschaffen, was wir heute sehen.
Die Bahnarbeiter sollen ihre zukünftige Ausplünderung und den Raub von Milliarden jetzt auch noch mit Hilfe der Anwendung des Tarifeinheitsgesetzes bezahlen, indem für Tausende der bestehende Tarifvertrag nicht mehr angewendet wird und eine kämpferische Gewerkschaft zerschlagen werden soll.
Die Zersplitterung in hunderte Unternehmen bedeutet auch, das sich hunderte Vorstände, Chefs die Taschen voll machen, hunderte Manager , welche die Mittel für die so dringend notwendigen Erneuerung und Ausbau der Bahn rauben.
Wie die Arbeitsbedingungen bei der Bahnheute ausssehen, das wissen doch die Wenigsten und anscheinend auch nicht mal verräterische, fette Gewerkschaftsfunktionäre selbst. Schichten von 10- bis 12 Stunden sind keine Seltenheit, spontane Verfügbarkeit, mangelnde Ruhezeiten, kaum noch Austausch mnit Kollegen, einsame Pausen wenn es sie gibt . Der Grund auch hier Personalmangel und Profitgier.
Aber auch als Fahrgast spürt man diese Bedingungen. Früher, da waren Wartebereiche auch in kleinen Bahnhöfen schöne Aufenthaltsorte, wo man im Winter oder bei schlechtem Wetter nicht draußen in der Kälte stand. ich erinnere mich noch gut an diese alten Bahnhöfe und es war ein schönes Erlebnis mit gesellschaftlich regem Treiben.
Der Streik der GDL müsste ein gemeinsamer Streik aller werden, um wirklich nachhaltige Wirkung zu erzielen. Statt dessen wird Weselsky verklagt, angegriffen und beschimpft.
Ok, von Bütteln des Systems ist nichts anderes zu erwarten.
Aber von DGBund EVN aus einer anderen Gewerkschaft die Legitimation zu einem Streik abzusprechen, ist ein Frontalangriff und spielt den Reaktionären dieser republik in die Hände, die nichts anders wollen, als die Repression zu verstärken und Streikrechte zu kassieren. Das ist zuhöchst unsolidarisch und nicht dieser Streik.
Wenn hier, wie auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen Arbeiter dafür sorgen, dass der " Laden " läuft trotz schlechter Bedingungen oder während der Pandemie, dann sind sie Helden. Wenn sie aber aufbegehren und streiken, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, dann sind sie unsolidarisch, ja fast "Terroristen."
So lange sich diese Ansichten und Haltungen einer Mehrheit dieser Gesellschaft nicht ändern, so lange wird es auch nciht gelingen, uns aus dem Würgegriff der Profiteure dieses Systems zu befreien.